Scheibenwaldhöhe Ostwand (IV)

Veröffentlicht von am Sep 3, 2013 in Klettertouren, Rax-Schneeberg-Gruppe | Keine Kommentare
Scheibenwaldhöhe Ostwand (IV)

Eine nette Mehrseillängenroute der Kategorie “plaisir” kann auf dem Raxplateau unweit der berühmten Eishöhle gefunden werden. Zwischen den Graspassagen gibt es auch einige wirklich schöne und gutmütige Plattenklettereien. Bei Näße sollte die Tour auf keinen Fall begangen werden, da sich das Gras schon im trockenen Zustand als überaus rutschig entpuppen kann. Die erste Seillänge ist kurz und knackig, allerdings mit drei Bohrhaken (BH) bestens abgesichert. In der zweiten Seillänge wartet zu Beginn ein interessanter Aufschwung (IV), danach geht es auf Wiesenwegen zum Stand weiter. Dort habe ich die nächste Seillänge gleich angeknüpft, was durch die enorme Seilreibung allerdings nicht zu empfehlen ist. In der dritten Seillänge warten auch einige schöne Plattenpassagen. Richtig schön wird es dann in der vierten und vor allem in der fünften Seillänge, wo schöne Wasserrillen- und kompakte Platten warten. Für mich ist “Hotel zum See” eine perfekte Tour zum Einsteigen in die Welt der alpinen Mehrseillängen: Der moderate Schwierigkeitsgrad (UIAA IV) und der geringe Höhenunterschied geben Raum zum Üben. Die Route ist nicht durchgenagelt, besitzt an den neuralgischen Punkten trotzdem meist einen Bohrhaken und motiviert manches Mal auch die eine oder andere Sanduhr oder einen Friend zum Sichern zu verwenden. Aus einer gewissen Fotografier-Faulheit heraus und angesichts einer möglicherweise bedrohlich zu werdenden Wettersituation ist das somit das einzige Foto aus der Tour:

(c) Gerald Radinger

In der fünften und letzten Seillänge. Links Eishölenturm, rechts am Bildrand in den Latschen ist der Eingang der Höhle zu erkennen.

Der Aufstieg wurde vom Preiner Gscheid bewältigt, kann selbstverständlich auch anders – etwa über die Seilbahn – gewählt werden. Von der Seehütte haben wir uns auf dem teilweise markierten und gut sichtbaren Steig in nördlicher Richtung bis zur markanten Freifläche mit Salzleckstein östlich der Eishöhle weiter gehandelt. Auf dem kleinen Steiglien sieht man bereits unterhalb eines großen roten Wandausbruchs eine Plattenrampe, auf welcher die Route verläuft. Von der Freifläche durch den Latschengürtel auf das unter der Rampe liegende Schuttkar navigieren und mühsam bis zum Einstieg am untersten Ende der Plattenrampe empor. Die Route wurde von Thomas Behm erstbegangen, die vorliegenden Informationen im Genusskletter-Atlas Österreich Ost (Niederösterreich) von Kurt Schall und Thomas Behm sind hilfreich, die Topo ausreichend.

Hinterlasse eine Antwort


8 + = zehn